Weitblick ist gefragt

10. Januar 2019 – Text: Hannah Luginsland
Wer berufs­unfähig wird, gerät häufig in Existenz­not. Junge Menschen sind sich dieses Risikos aber zu wenig bewusst. Vier Stimmungs­bilder, frisch von der Uni

Sie sind zwischen 20 und 27 Jahre alt, voller Tatendrang und halten sich für fast unverletzlich. Die Rede ist von Studentinnen und Studenten, jungen Leuten, die künftig wichtige Berufe ausüben werden – als Ärztin, Journalist, Politikerin oder Spezialist im Gesundheitswesen. Motiviert gehen sie ihren Wünschen und Zielen nach. An mögliche Rückschläge oder verhängnisvolle Wendungen verschwenden sie keinen Gedanken.

Dabei ist es gut möglich, dass sie ihrer gelernten Arbeit irgendwann nicht mehr nachgehen können. Jeder Beruf birgt unterschiedliche Risiken, doch insgesamt wird in Deutschland jeder Vierte im Lauf seines Lebens einmal berufsunfähig. Wer dann keine Unterstützung bekommt, kann in existenzielle Not geraten.

Was kaum ein Studierender weiß: Wer nicht mindestens 36 Pflichtbeiträge in 60 Monaten eingezahlt hat, erhält keinerlei Hilfe in Form einer Erwerbsminderungsrente der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Insgesamt haben 23 Millionen Deutsche keine private Absicherung. Und selbst wenn: Wer kann von etwas mehr als 700 Euro Erwerbsminderungsrente pro Monat leben? Das zahlt die DRV, wenn man besagte 36 Pflichtbeiträge eingezahlt hat.

"Um seinen Lebensstandard zu halten, muss man privat vorsorgen"

Andreas Eschenbach, Allianz Einkommensvorsorgebeauftragter

Wer Studierende nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung fragt, erhält ziemlich ähnliche Antworten. Die meisten wollen oder können sie sich nicht leisten. Einige haben nicht einmal davon gehört. Es gibt also eine große Zahl angehender Akademikerinnen und Akademiker, die später überdurchschnittlich verdienen – doch die eigene Arbeitskraft nicht abgesichert haben. Wie etwa der 20-jährige Maximilian Kutter aus München: "Ich glaube nicht, dass ich mal berufsunfähig werde. Ich bin sportlich und achte auf meine Ernährung. Das passt schon." Dennoch ist seine größte Angst, seine Hände irreparabel zu verletzen. "Als Arzt brauche ich meine Hände."

Julia Hembry denkt schon voraus. Sie ist 27 und macht ihren Master in London. "Ich finde jedwede Form der Absicherung wichtig. Ich fühle mich wohler, wenn ich weiß, dass ich versorgt bin, egal was kommt", sagt sie. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hätte sie gern. Doch London ist teuer. "Sobald ich etwas Geld auf der Seite habe, möchte ich mich absichern."

Auch die 21-jährige Freiburgerin Theresa Ogando schiebt das Thema Vorsorge noch auf: "Bei dem niedrigen Einkommen während des Studiums gibt es noch nicht viel abzusichern", sagt sie – und schätzt sich als flexibel genug ein, um Unvorhergesehenes zu meistern: "Ich könnte mir gut vorstellen, umzuschulen und einen anderen Beruf auszuüben." Xaver Holder, 24, Jurastudent und Gokart-Fahrer ist ebenfalls zuversichtlich: "Unser Bundestagspräsident sitzt auch im Rollstuhl und übt sein Amt aus. Ich mache mir kaum Sorgen um meine Zukunft. Körperliche Einschränkungen müssen nicht das Ende der Karriere bedeuten."

"Studieren in London ist teuer. Absicherung auch. Ich glaube nicht, dass beides geht"

Julia Hembry, Studentin

Dieser Optimismus tut gut, weil jede Gesellschaft den Mut und Schwung junger Menschen braucht. Doch zugleich sprechen viele Argumente und die Statistik für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Verantwortungsvolle Vermittlerinnen und Vermittler sollten darauf hinweisen und dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, die eigene Arbeitskraft abzusichern. Studierende haben einen besonders hohen Bedarf, da sie gesetzlich nicht abgesichert sind. Auch das frühe Einsteigen lohnt sich doppelt: Ohne gesundheitliche Vorbelastung und dank eines frühen Eintrittsalters zahlen junge Versicherte niedrige Beiträge bei vollem und längerem Schutz. Und das bei vergleichbarer Beitragssumme. Schon während des Studiums wächst das Berufsunfähigkeitsrisiko durch psychische ­Belastungen deutlich an. Fast ein Viertel der Studierenden erlebt gesundheitliche Beeinträchtigungen: Prüfungen, Lernstoff und Doppelbelastung durch Uni und Nebenjob, gepaart mit finanziellen Sorgen sind Stressfaktoren. Tatsächlich sind laut dem Deutschen Studierendenwerk psychische Erkrankungen mit 55 Prozent die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Viele  unterschätzen zudem, welche Einkommensverluste drohen würden. "Als Student hat man gewisse Erwartungen an die Zukunft, die im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls einfach zerplatzen können. Um seinen Lebensstandard zu halten, muss man privat vordenken und vorsorgen", sagt Andreas Eschenbach, Einkommensvorsorgebeauftragter im Allianz Maklervertrieb.

Als Einstiegsprodukt für eine junge Zielgruppe empfiehlt sich die BU-StartPolice. Von Anfang an gilt dabei die vereinbarte BU-Rente in voller Höhe. In den ersten drei Versicherungsjahren beträgt der Beitrag aber nur die Hälfte des Endbeitrags. Danach steigt er jährlich um jeweils 10 Prozent und hat ab dem achten Versicherungsjahr 100 Prozent des Endbeitrags erreicht. Mit dem Einschluss der Beitragsdynamik und der Nutzung von Erhöhungsoptionen kann die BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung aufgestockt werden.

 
Schutz für Studierende
Xaver, 24 // studiert Jura
Reifenprüfung: Xaver Holder fährt gern schnell. Hier steht er neben der Kart-Strecke in Dölzig

In 20 Jahren wäre ich gern … Politiker.

Ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil … ich nicht wusste, dass es spezielle Angebote für Studenten gibt.

Was mir passieren könnte? Ich bin wirklich sehr unachtsam beim Überqueren jeglicher Straßen, und da wundert es mich fast, dass mir noch nichts passiert ist. Und ich muss zugeben, auch wenn ich selbst am Steuer sitze, lege ich nicht die gebotene Vorsicht an den Tag.

So wichtig ist mir Absicherung: In bestimmten Bereichen sehr wichtig. Ich hätte wirklich gern eine Rechtsschutz-, Haftpflicht- und Vollkaskover­sicherung.

Wie ich mein Risiko einschätze, berufsunfähig zu werden: Sollte ich irgendwann mal körperliche Einschränkungen haben, dann muss das einer Karriere nicht im Weg stehen. Daher halten sich meine Befürchtungen dahingehend in Grenzen.

Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen.

 
Theresa, 21 // studiert Politik­wissen­schaft
Entspannungsübung: Theresa Ogando beim Yoga am Dreisamufer in Freiburg

In 20 Jahren wäre ich gern … Journalistin.

Ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil … ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht habe. Ich finde, ich kann das auch vertagen, bis ich einen Beruf habe, in dem ich tatsächlich irgendwann eine brauchen könnte.

Was mir passieren könnte? Ich denke da an Schlaganfälle, Herzinfarkt. Dagegen kann man sich nicht wappnen.

So wichtig ist mir Absicherung: Als Studentin ist mir das noch nicht so wichtig, da ich mich durch die gesetzliche Grundsicherung abgesichert fühle.

Wie ich mein Risiko einschätze, berufsunfähig zu werden: Niedrig, aber man weiß ja nie. Ich betreibe keinen Extremsport. Unabhängig von Krankheit oder Verletzung wäre ich aber offen für eine Umschulung.

Mein Lebensmotto: Meine Motivation ist es, etwas Positives in der Welt zu hinterlassen. Ich will mehr Positives bewirken als Negatives.

 
Julia, 27 // studiert Health Economics
Vorausschauend im Brexit-Land: Julia Hembry macht ihren Master in London – und wäre gern besser abgesichert

In 20 Jahren wäre ich gern … Beraterin für Gesundheitsökonomie.

Ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil … ich es mir aktuell aus finanziellen Gründen nicht leisten kann. Sobald ich wieder Vollzeit arbeite, will ich unbedingt eine abschließen!

Was mir passieren könnte? Ich fürchte mich vor Krankheiten wie Demenz und Parkinson. Wenn es einen trifft, was auch in jungen Jahren passieren kann, lässt sich wenig dagegen tun.

So wichtig ist mir Absicherung: Super wichtig. Ich fühle mich abgesichert einfach viel wohler, weil ich weiß, dass mir im Ernstfall geholfen wird.

Wie ich mein Risiko einschätze, berufs­unfähig zu werden: Nicht so groß. Ich bin sportlich, lebe bewusst und lege großen Wert auf gute Er­nährung. Aber man weiß ja nie.

Mein Lebensmotto: Das Leben genießen. Auf das Schöne und Gute konzentrieren. Und mir das immer wieder bewusst machen.

 
Maximilian, 20 // studiert Human­medizin
Mitten in München: Maximilian Kutter vor der bei Surfern beliebten Eisbach-Welle im Englischen Garten

In 20 Jahren wäre ich gern … Teamarzt einer Sportmannschaft.

Ich habe keine Berufsun­fähigkeitsversicherung, weil … ich dachte, dass sie sicher teuer ist. Deswegen habe ich mich gar nicht mehr damit beschäftigt.

Was mir passieren könnte? Wenn meinen Händen etwas passieren würde, wäre das das Schlimmste für mich. Ich mache viel Sport, da ist das Risiko höher. Eine irre­parable Verletzung, und ich kann meinen Beruf nicht mehr ausüben. Das wäre ein Horrorszenario für mich.

So wichtig ist mir Absicherung: Eigentlich sehr wichtig. Noch ist mir das einfach nicht präsent, da ich über meine Eltern abgesichert bin.

Wie ich mein Risiko einschätze, berufs­unfähig zu werden: Gering – ich bin jung und fit. Aber letztlich versichert man sich natürlich immer für den Ausnahmefall.

Mein Lebensmotto: Man weiß nie, für was etwas gut ist.

 
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Bildquellen

Berufsunfähigkeitsversicherung: Thomas Victor, Fabian Fiechter, Horst A. Friedrichs, Amelie Niederbuchner

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